Ein außergewöhnliches Konzerterlebnis bot sich dem Publikum in der wunderschönen Bergkirche zu Waldböckelheim am 9. März. Die Chöre Zeitlos und inTime des Kinder- und Jugendchors Merxheim präsentierten erneut ein hörenswertes Programm, das bereits am 7. Oktober 2023 in Merxheim für Begeisterung gesorgt hatte. Zahlreiche Freunde, Verwandte, Bekannte und Musikliebhaber waren dem Aufruf der beiden Chöre gefolgt und füllten die Kirche bis auf den letzten Platz. Die Atmosphäre war von Anfang an unbeschreiblich, nicht zuletzt dank der stimmungsvollen Illumination durch Oliver Wöllstein.
Begleitet von Sascha Marfilius an den Percussions und Oliver Wöllstein an Gitarre und Bass trafen die Chöre mit den Solisten Dennis und Bernd Ostgen den Nerv der Zuhörer. Die Musiker boten von modernen Hits bis zu klassischen Balladen ein breit gefächertes Repertoire an Chormusik. Und schon zu Beginn setzten die 60 Singenden ein beeindruckendes Zeichen, als sie singend durch die Kirche marschierten und das Publikum mit ‚Hey, da müsste Musik sein‘ begeisterten.
Zeitlos sang darauffolgend den eingängigen Hit von Nena ‚Wunder gescheh’n‘. Diese Wahl unterstreicht, dass es trotz aller Unverständlichkeiten im Leben immer wieder kleine Wunder gibt, die man nur entdecken muss. Dann ‚Ist da jemand‘, so der folgende Song von Adel Tawil, ein Lied über die Bedeutung von jemandem, der einem in schwierigen Momenten zur Seite steht und Verständnis zeigt. Und manchmal genügt es auch, einfach auf sich selbst zu vertrauen und auf sein Bauchgefühl zu hören, wie es Sarah Connor im anschließenden Lied ausdrückte. Denn das Ziel von Chorleiterin Ramona Wöllstein ist es, mit ihren Chören inTime und Zeitlos Träume wahr werden zu lassen, die Leidenschaft für die Musik zu entfachen und das Publikum mit allen Sinnen zu begeistern.
In nahtlosem Übergang präsentierte der Chor inTime seinen ersten Block. In ‚Jar Of Hearts‘ von Katy Perry wurde die schmerzhafte Erfahrung einer gebrochenen Liebe und die damit verbundenen Narben besungen. Doch das Leben geht trotz allem weiter. Lady Gagas Hit ‚Always Remember Us This Way‘ erinnerte daran, dass man manchmal die Welt um sich herum vergessen und sich nur auf den Moment und schöne Erinnerungen konzentrieren sollte. Direkt im Anschluss folgte mit viel Power der Hit von Journey ‚Don’t Stop Believin‘, der dazu ermutigt, niemals aufzugeben, seine Träume zu verfolgen und die große Liebe zu finden und festzuhalten.
Im Poetry-Slam-Intermezzo von Andreas Schmitt, Herbert Geiss und Ramona Wöllstein fassten die drei die Liebe zur Musik aus verschiedenen Perspektiven zusammen – mal im kritischen, mal im gefühlvollen Ich, auch schelmisch, aber immer liebevoll.
Den zweiten Teil des Programms eröffnete Zeitlos mit einer besonderen, überraschenden Performance. Die Singenden standen mitten im Publikum und sangen ‚Viva la Vida‘ von Coldplay, in einer wunderbaren Bearbeitung von Jens Joansen. Der Liedtext macht deutlich, dass man sich nicht von alltäglichen Kleinigkeiten aufhalten lassen sollte. Lebe das Leben, selbst wenn das Leben nicht immer nach Plan verläuft, man muss stark sein und einfach weitermachen – ‚I must be strong an carry on … tears in heaven‘. Mit der ‚Bohemian Rhapsody‘, dem Welthit von Queen, präsentierte der Chor einen fulminanten Abschluss. Der Songtext unterstreicht, dass jeder seine eigene Rhapsody des Lebens schreibt, mit allen Höhen und Tiefen – in Dur und Moll – und dass es deshalb wichtig ist, stark zu bleiben und weiterzugehen.
Hinter diesem unvergesslichen Konzertabend steckten viel Probenfleiß und die mitreißende Leitung der Chorleiterin. Von Deutschrock über Balladen bis zu Chartstürmern war für jeden etwas dabei. Die grenzenlose Begeisterung des Publikums und der Singenden war spürbar bis zum Schluss. Nach dem gemeinsamen Abschlusslied ‚Applaus, Applaus‘ der Sportfreunde Stiller folgte noch die grandiose Zugabe mit ‚Lass die Musik an‘ von Madsen, die die Zuhörer tanzend und singend durch die Kirche führte.