Großen Anklang fand das Konzert des Männerchors Kobelnz-Horchheim beim Publikum. Foto: L. Stein, Koblenz

Ein Konzert, das unter die Haut ging

Das abwechslungsreiche Chor-, Solisten- und Instrumentalkonzert des Männerchors Koblenz-Horchheim begeisterte das Publikum.

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Zum Auftakt des Konzertjahres begrüßte der Männerchor Koblenz-Horchheim am 26. Januar in der Kirche St. Maximin das Konzertorchester Koblenz als Gastensemble. Unter der Leitung von Christoph Engers eröffnete das Orchester den Abend mit der ‚Festmusik der Stadt Wien‘ von Richard Strauss. In einem Arrangement für Bläser von Eric Banks sorgte das Werk von Beginn an für klangliche Fülle und setzte einen eindrucksvollen Auftakt. Dies setzte sich im fünften Satz der ‚Sinfonie Nr. 1‘ von Johan de Meij fort. Die rhythmisch markante Einleitung entwickelte eine Dynamik, die auch in den ruhigeren Passagen spürbar blieb und den musikalischen Fluss bewahrte.

Die Programmgestaltung überzeugte durch eine gelungene Mischung aus lebhaften und getragenen Werken. Karol Svobodas Titelmusik zu ‚Drei Nüsse für Aschenbrödel‘ brachte tänzerische Leichtigkeit, während Guido Rennerts Interpretation von ‚What a Wonderful World‘ mit einem einfühlsamen Flügelhornsolo von Falco Sayn für berührende Momente sorgte. Dafür und für die stimmige Moderation von Bernhard Meffert war der Applaus des Publikums sicher.

Maria Streltsova, die den Chor seit Jahren am Klavier begleitet, begeisterte als Solistin mit Chopins ‚Fantasie-Impromptu‘ und Schumanns ‚Aufschwung‘. Ein spontaner Höhepunkt des Abends war die vierhändige Improvisation Carioca auf dem Klavier, die sie gemeinsam mit Chorleiter Wassily Kotykov erst unmittelbar vor Konzertbeginn erprobte. Die musikalische Leichtigkeit, gepaart mit virtuoser Spielfreude, riss das Publikum mit und trug wesentlich zur heiteren Atmosphäre des Abends bei.

Der Männerchor präsentierte sich erneut als klanglich ausgereiftes Ensemble, das unter Kotykovs Leitung in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Intonationskultur entwickelt hat. Dies zeigte sich zum einen in den Opernchören, Mozarts ‚O Isis und Osiris‘ aus der Zauberflöte und Verdis Triumphmarsch aus ‚Aida‘. Und zum anderen in geistlichen Werken wie Knut Nystedts ‚I Will Praise Thee, O Lord‘ und ‚Lobt den Herrn der Welt‘ von Willy Trapp. Dem folgte die ‚Trumpet Voluntary‘ von Henry Purcell begleitet von Christoph Engers, Orgel, und Marco Leicher auf der Trompete. Danach sang der Chor mit ‚Herr, lasse mich dabei sein‘, eine Komposition von Rudolf Desch.

Auch die leisen Töne fanden ihren Platz. Schuberts ‚Im Abendrot‘ und ‚Hochsommerabend‘ von Richard Würz zeichneten atmosphärische Klangbilder. Mit jüngerer Literatur der Singer-Songwriter, wie ‚House of the Rising Sun‘ von Bob Dylan und ‚You’ll Never Walk Alone‘, in der Bearbeitung von Richard Rodgers, wusste der Chor zu überzeugen und bewies Vielseitigkeit.

Ein weiteres musikalisches Glanzlicht setzte das Vokalquartett mit dem 1. und 2. Tenor Martin Jung und Thomas Krekeler, dem Bariton Andreas Höhler und Hajo Ruof, Bass. Mit der schlesischen Volksweise ‚Vom Schlaraffenland‘ und Billy Joels ‚She’s Always a Woman to Me‘ präsentierte das Quartett ein beeindruckendes Zusammenspiel von Stimmpräzision und Ausdruckskraft. Ein begeistertes Publikum belohnte die vier Sänger mit großem Beifall.

Die Gesamtleitung des Konzerts lag erneut in den Händen von Chorleiter Wassily Kotykov. Der erste Vorsitzende des Männerchors, Jopa Schmidt, führte nicht nur mit einer informativen und humorvollen Moderation durch den Abend, sondern zeichnete auch für die Organisation und den Gesamtablauf verantwortlich. Das Publikum honorierte das abwechslungsreiche Konzert mit begeistertem Applaus und bestätigte damit abschließend dessen Erfolg.

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