„Zum mittlerweile fünften Mal lädt die Initiative ‚3. Oktober – Deutschland singt und klingt‘ Menschen aus dem ganzen Land am Tag der Deutschen Einheit zum gemeinsamen Singen und Musizieren. Musik verbindet uns. […] Lassen Sie uns vereint unsere Stimmen erheben und Hoffnung und Freude in die Welt senden“, so Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.
Am Abend des 3. Oktober, Punkt 19 Uhr, sollen überall im Land Menschen zusammenkommen, um zehn ausgewählte Lieder gemeinsam zu singen. Keine Konzerte, kein Spektakel – vielmehr ein Zeichen der Verbundenheit, getragen von Kerzenlicht, Stimmen und der Idee, dass Musik Brücken baut, wo Worte versagen. Denn obwohl die Wiedervereinigung ein historisches Ereignis von weltweiter Bedeutung war, fehlt es vielerorts an einer lebendigen Tradition, diesen Tag auch jenseits offizieller Gedenkreden zu gestalten. Gerade jüngere Generationen nehmen den Feiertag kaum noch als erinnerungspolitischen Fixpunkt wahr. Dabei gäbe es Gründe genug, gemeinsam innezuhalten: mehr als 75 Jahre Frieden in Deutschland, die weitgehend gelungene Wiedervereinigung zweier gegensätzlicher Gesellschaftssysteme, aber auch die bleibenden Unterschiede, die bis heute nachwirken.
Wie die Feier rund um das zentrale offene Singen gestaltet wird, ist jedem Ort selbst überlassen: Zeitzeuginnen und Zeitzeugen können eingebunden werden, lokale Kultur und musikalische Eigenheiten das offene Singen ergänzen – vom Schifferklavier in Ostfriesland bis zur Zither im Erzgebirge. Die Veranstaltung versteht sich dabei nicht als zentral organisierter Festakt, sondern als dezentraler Impuls: Jeder Ort gestaltet seine eigene Feier – sei es als Familienfest, musikalischer Abend oder Dialogplattform für Erinnerungen und Ausblicke.
Fünf gemeinsame Elemente sollen am 3. Oktober verbinden: der Dank als innere Haltung, das gemeinsame Singen zur gleichen Zeit, die Kerzen als Zeichen der Hoffnung, der offene Raum im Freien und das Mitwirken von Chören, Musikgruppen und Bürgerinitiativen aus allen Kulturen und Generationen.
Der Trägerverein bietet auf seiner Website organisatorische Hilfestellung: von Noten und Playbacks über Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Gruppen. Wer als Veranstalter mitmachen möchte, findet unter https://3oktober.org nicht nur Materialien, sondern auch eine wachsende digitale Landkarte des Engagements.
So wird aus einem Feiertag ein Begegnungsraum und aus einem Lied vielleicht ein Gespräch.
Die Schirmherrschaft liegt in diesem Jahr in den Händen von Anke Rehlinger, Präsidentin des deutschen Bundesrates, Ministerpräsidentin des Saarlandes: „Die deutsche Einheit ist ein tolles Beispiel für ‚Zukunft durch Wandel‘. Mutige Ostdeutsche haben mit ihrem Einsatz für Frieden und Demokratie für einen friedlichen Wandel im Osten gesorgt. Das Zusammenwachsen der letzten Jahrzehnte ist vor allem eine unfassbare Leistung der Menschen in Ost und West.“