Dachorganisationen der Musik entwickeln Fünf-Punkte-Plan

Deutscher Musikrat, zehn Landesmusikräte und Bundesmusikverband Chor und Orchester stellen Maßnahmen für das Musikleben vor.
Was steht den Amateurchören im kommenden Herbst/Winter bevor? Foto: pixabay / dangkhoa1848

Mit Blick auf den Herbst und damit auf die absehbare Verschärfung von Corona-Maßnahmen sowie einer Zuspitzung der Energiekrise, fordern der Deutsche Musikrat, zehn Landesmusikräte und der Bundesmusikverband Chor und Orchester die Politik zum Handeln auf. Ein gemeinsamer Fünf-Punkte-Plan stellt Maßnahmen vor, um das Musikleben aufrechtzuerhalten und es dabei in seiner ganzen Vielfalt gut durch den Winter zu bringen.

Der nachstehende Fünf-Punkte-Plan wurde gemeinsam vom Deutschen Musikrat, dem Bundesmusikverband Chor und Orchester und den Landesmusikräten in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Saarland, Thüringen und Bremen entwickelt:

Wiedereinführung kostenloser Corona-Tests für den Kulturbereich

Damit werden der kontinuierliche und sichere Proben- und Aufführungsbetrieb sowohl im professionellen als auch im Bereich der Amateurmusik unterstützt und auf diese Weise kulturelle Teilhabe weiterhin ermöglicht.

Keine Maskenpflicht für Musizierende bei Kultur- und Musikveranstaltungen

Damit wird der Eigenverantwortlichkeit jeder und jedes Einzelnen Rechnung getragen. Längst ist das Testen bei Erkältungs-Symptomen auf Corona und das vorsorgliche Zuhause bleiben gelebte Praxis. Sollte eine hohe Infektionslage dies erfordern, sind Testungen aller an Kulturveranstaltungen Teilnehmenden mittlerweile gut umsetzbar.

Öffentliche Räume, etwa von Schulen, Vereinen und Kommunen, für Musikproben zur Verfügung stellen

Damit wird der im Herbst und Winter steigenden Notwendigkeit nach größeren Probenräumen, in denen auch eventuell nötige Abstände eingehalten werden können, Rechnung getragen. Geeignete öffentliche Orte als ‘Kulturorte’ zu nutzen, ist eine Grundlage dafür, den Menschen weiterhin Zugang zum Musikleben zu garantieren.

Einheitliche Corona-Verordnungen in allen Städten und Gemeinden, über die sich der Deutsche Gemeinde- und Städtetag abstimmt

Damit wird die Planungssicherheit sowohl für die Organisation von Tourneen als auch die von Veranstaltungen vor Ort aufrechterhalten. Coronamaßnahmen müssen den aktuellen Erkenntnissen, etwa zur nachhaltigen Raumlufthygiene, zu medizinischen Entwicklungen in Bezug auf Corona und dem Grad der gesellschaftlichen Immunität Rechnung tragen und dürfen nicht pauschal oder prophylaktisch verordnet werden.

Anteiliger Energiekostenzuschuss für Musikveranstaltende sowie für Chor- und Musikvereine

Damit wird das öffentliche Musikleben trotz der im Herbst und Winter zu erwartenden, drastischen Anstiege der Energiekosten wirtschaftlich gesichert. 80 % der zusätzlichen Energiekosten von Musikveranstaltenden und Chor- und Musikvereinen sollten durch Zuschüsse übernommen werden.

Informationen in Bezug etwa auf finanzielle Unterstützung, Hygienekonzepte und Leitfäden oder auch zum Thema mentale Gesundheit während der Corona-Pandemie hat der Deutsche Musikrat von Beginn der Corona-Krise an auf seiner Website musikrat.de/musikpolitik/corona bereitgestellt.

Damit das Singen im Musikunterricht und Musikangebote in Ensembles der Amateurmusik weiterhin verantwortungsvoll stattfinden können, erarbeitet das von der Beauftragten für Kultur und Medien geförderte Kompetenznetzwerk ‘Neustart Amateurmusik’ kontinuierlich Empfehlungen für das Musizieren unter Pandemiebedingungen. In der Publikation ‘Grundlagen für das Musizieren unter Pandemiebedingungen Version 2.0’ weist das Netzwerk darauf hin, welche Maßnahmen den besten Schutz vor Infektionen bieten. Mehr Informationen gibt es auf bundesmusikverband.de/schutzmassnahmen

Kontaktdaten

Deutscher Musikrat e. V.
Dr. Anna Vogt
Presse
Schumannstraße 17
10117 Berlin
Tel.: +4930 30881020
E-Mail vogt@musikrat.de
Web musikrat.de

Weiterführende Links:
musikrat.de/musikpolitik/corona
bundesmusikverband.de/schutzmassnahmen
lmr-rp.de

Boilerplate/VereinsportaitDer Deutsche Musikrat (DMR) ist der größte nationale Dachverband zur Stärkung, Bewahrung und Weiterentwicklung des Musiklebens in Deutschland.
"Wir sind davon überzeugt, dass Musik zum gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie zu Demokratie, Frieden und Verständigung in Europa und der Welt beiträgt."

Im kooperativen Geist und in der wirkungsvollen Bündelung von Einzelinteressen sieht sich der DMR als Sprachrohr, Impulsgeber und Mitgestalter für ein lebendiges Musikland Deutschland. Er bündelt die Partikularinteressen seiner Mitgliedsverbände und verbindet diese mit den gemeinschaftlich erarbeiteten musikpolitischen Zielen in gesellschaftspolitischen Zusammenhängen. Dabei werden verstärkt spartenübergreifende Themen in den Fokus gerückt – etwa die Fragen nach einer angemessenen existenziellen Absicherung und Einkommenssituation von Kulturschaffenden, nach der Bedeutung und Präsenz der künstlerischen Schulfächer, dem Schutz der Urheber*innen und der Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Die langfristig angelegten Förderprojekte der DMR gGmbH sind prägender Teil der deutschen Kulturlandschaft und wesentliche Säulen der Kulturellen Vielfalt und der musikalischen Bildung. Zugleich wirken die Projekte auch als klingende Botschafter der kulturpolitischen Handlungsfelder des DMR. Dabei steht insbesondere die Förderung junger Menschen in der ganzen Breite und Spitze, im Amateur- ebenso wie im angehenden Profimusikbereich im Fokus. Zudem tragen die Projekte zum nationalen und internationalen kulturellen Austausch bei.

Der DMR handelt auf Basis des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland, der UNESCO­ Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, der UN- Kinderrechtskonvention sowie seiner Satzung. Seine Aktivitäten sind geprägt durch den Austausch und das Miteinander von Bund, Ländern, Kommunen und zivilgesellschaftlichen Partnern sowie dem Eintreten für Nachhaltigkeit, Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion. Das spiegelt sich unter anderem in den Berliner Appellen wider.

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