Der Chor ‚Modern Gospel Sound‘ gab am 16. September, unter dem Motto ‚Für Frieden und Gerechtigkeit‘, ein Konzert in der Dreifaltigkeitskirche zu Budenheim.
Vor dreißig Jahren beschloss der Vorstand der Sängervereinigung 1860 Budenheim die Gründung eines Jugendchors oder Gospelchors, um auch das Chorsingen für den Nachwuchs attraktiv zu machen. Der junge Chor wurde damals unter der Leitung von Chorleiter Andreas Leuck gegründet, der dann, 1996, aber die Leitung der Mainzer Hofsänger übernahm. Der Chor, heute als ‚Modern Gospel Sound‘ bekannt, verinnerlichte die Welt von Gospel und Spiritual.
Seit 2012 hat der jetzige Chorleiter, Dr. Dietrich Stern, das Repertoire des Gospelchors deutlich erweitert. Chor und Chorleiter wussten bei ihrem beim Konzert ‚Für Frieden und Gerechtigkeit‘ in Budenheim zu beeindrucken. Und es gelang ihnen ebenso, auch das Publikum in Gänze einzubeziehen. Der Chor begann mit ‚By The Rivers Of Baylon‘. Die erste Liedzeile lautet in etwa übersetzt: ‚An Babels Strömen, an denen wir uns niederließen, weinten wir, wenn wir an Zion dachten‘.
Es folgte der Gospel ‚The Very Last Day‘ von Paul Stookey und Peter Yarrow, zu Deutsch: ‚Alle werden beten, am allerletzten Tag, wenn sie diese Glocke hören. Alle werden am Tag des Gerichts in den Himmel beten‘. Die Zuhörenden in der gut besetzten Kirche waren beeindruckt von den gelungenen Interpretationen, zu denen auch folgende traditionelle Gospels wie ‚Free At Last‘, ‚Hold On‘ und das Spiritual ‚Somebody Is Knocking‘ gehörten.
Besonders beeindruckte Regina Aurin mit ihrem Solo in ‚From A Distance‘ von Julie Gold. Der Inhalt beschreibt den Gedanken von Einheit und Verständnis, der sich einstellt, wenn wir einen Schritt zurücktreten und die Welt unvoreingenommen betrachten. Dies kann auf eine Vielzahl von Situationen angewendet werden, einschließlich Krieg und Konflikt.
Dietrich Stern betonte, dass sich auch einige Stücke aus Musicals und bekannte Popsongs sehr gut in das Repertoire des ‚Modern Gospel Sound‘ einfügten. Der Chor sang daraufhin ‚I Got Life‘ aus dem Musical ‚Hair‘, ‚Africa‘ von David Paich und Jeff Porcaro und ‚Money, Money‘ von Abba, vor der Pause hervorragend interpretiert.
Das Publikum begeisterte danach die eindrucksvolle Tenorstimme von Ramona Arnold in ‚It’s Raining Men‘ von Paul Shaffer und Paul Jabara. Dem schloss sich der Gospel ‚Didn’t It Rain‘ an, der von Noah und seiner Arche handelt, mit dem Ruf nach Rettung: ‚Noah mach‘ auf, lass uns rein, Noah mach auf!‘.
Das Spiritual ‚Go Down Moses‘, aus der Feder von Louis Amstrong, wurde ebenfalls beeindruckend vom Chor gesungen. Die Übersetzung lautet: ‚Geh‘ hinunter, Moses, ins Land Ägypten. Sag‘ allen Pharaonen: Lasst meine Leute gehen! Als Israel in Ägypten war… lasst meine Leute gehen …‘, auch noch zu seiner Zeit vermittelte das Spiritual den innigen Wunsch der Afroamerikaner nach Befreiung und Freiheit.
Eine Hommage an die vergangenen Jahre gab der Chor mit Abbas ‚The Winner Takes It All‘ von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, mit ‚All You Need Is Love‘ und ‚Lady Madonna‘ von den Beatles, sowie ‚We Are the World‘, geschrieben von Michael Jackson und Lionel Richie. Stern erklärte, dass letzterer ein tiefgründiger Song sei, der sich nach Frieden und Einheit sehnt, etwas, dass die Welt gerade jetzt dringend brauche.
Das beeindruckende Chorkonzert des Budenheimer Gospelchors endete mit »Somewhere« von Leonard Bernstein und Stephen Sondheim, aus der ‚West Side Story‘. ‚Mamma Mia‘, ein weiterer Song der Gruppe Abba, war die vom Publikum geforderte Zugabe. Sie machte das Konzert perfekt, rund und hinterließ ein begeistertes Publikum.