Dem Festkonzert zum 100. Geburtstag des Chorverbands Westerwald – Singendesland.de berichtete https://singendesland.de/viel-chormusik-zum-hundertjaehrigen/23170 – ging ein offizieller Empfang für geladene Gäste voraus. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stand das Statement von Alfred Labonte, dem Sprecher der Verbandsleitung.
Moderiert von Konstantin Funk diskutierten in einer Talkrunde der Präsident des Chorverbands Rheinland-Pfalz und seine Vize-Präsidentin, Karl Wolff und Christel Bieger, Verbands-Chorleiter Marco Herbert, die Kommunalpolitiker Klaus Lütkefedder – VG Wallmerod – und Helmut Kempf – VG Hachenburg – Landrat Achim Schwickert, Tanja Machalet – MdB – sowie Alfred Labonte und Raimund Schäfer, Vorsitzender der Region I im Chorverband Rheinland-Pfalz, über das Wohl und Wehe der Chorlandschaft und wie wichtig der Erhalt der singenden Vereinsarbeit ist. Der Festakt wurde von einer Blechbläsergruppe des Landesmusikgymnasiums unter Leitung von Philipp Hebgen umrahmt.
„Der Chorverband Westerwald vertritt die Chorszene in der Region, seit der Gründung 1921 in Wirges und in Westerburg bis 2015, getrennt nach Unter- und Oberwesterwald. Die beiden Verbände haben sich 2015 dann das Ja-Wort zur Fusion zu einem gemeinsamen Chorverband Westerwald gegeben“, blickte Alfred Labonte zurück. Mit Blick auf die Gegenwart brachte der Verbandssprecher seine Enttäuschung über die vielen Absagen der eingeladenen Ehrengäste zum Ausdruck. „Was uns auffällt, ist die hohe Anzahl der Absagen und die Regelmäßigkeit der Absagen von einzelnen Amtsträgern“, so Labonte, der klarstellte: „Ich sage das nicht als Vorwurf, sondern auch mit Blick auf uns, den Verband, die Vereine. Offensichtlich schaffen wir es nicht, uns so zu positionieren, dass wir ernst und wahrgenommen werden.“
Labonte sprach auch die pandemiebedingten Einschränkungen bei der Chorarbeit an, bei denen vieles falsch gemacht worden sei, was etlichen Vereinen den Mut zum Weitermachen genommen habe. „Wir vom Chorverband verstehen uns als Dienstleister und Lobbyist für unsere Vereine. Wir versuchen, das Chorsingen in die öffentliche Wahrnehmung zu bringen, und möchten Aktivitäten und Probleme bündeln und diese dann mit Entscheidern in unserer Gesellschaft kommunizieren. Nicht zu vergessen, das ständige Bestreben, das Singen auch den Kindern in den Schulen nahezubringen.“ Hier gebe es erhebliche Defizite, was Lehrkräfte und Musikpädagogen anbelangt, so Labonte. Dennoch: „Viele Vereine zeigen, wie es geht, wie man erfolgreich ist, wie man Konzerte veranstaltet, die das Publikum ansprechen, wie man den Verein attraktiv macht für neue Mitstreiter“, so der Appell von Alfred Labonte an alle Chöre, denen der Fortbestand der Chorszene im Westerwald nicht egal ist.
Nach dem Festkonzert am Samstagabend, das mehr Besucher verdient gehabt hätte, so der Tenor der Veranstalter, war der Familientag mit großem Unterhaltungswert und vielen Begegnungen, bei dem der Nachwuchs im Mittelpunkt stand, am Sonntag ein voller Erfolg. Auf einer Open-Air-Bühne stellten sich folgende Chöre vor: Kinder- und Jugendchor Buchfinken, Kinderchor StaKiChos Staudt, Kinder- und Jugendchor der VG Wallmerod, Seniorenchor Wallmerod, Kinder-Klang-Werkstatt Hattert, Kinderchor Bunte Töne Hillscheid, Projektchor Hillscheid, Kinderchor Chorgeister Hundsangen, gemischter Chor Hübingen, Stimmgeflecht und Klanghäppchen Hirtscheid, Kinderchor Klangkleckse Hirtscheid, Jugendchor Westwood Tones und der Kreiskinderchor Westerwälder Spatzen. Der Auftritt des Kreiskinderchors war ein grandioser Abschluss des diesjährigen Projektes, der alle Beteiligten restlos begeisterte.
Raimund Schäfer resümierte: „Es war ein schönes Festwochenende, wenn auch die Resonanz am Samstag zu wünschen übrig ließ, der Sonntag war genial und genau so, wie wir ihn uns vorgestellt haben: viele Besucher, viele Chöre, viele singende Menschen, gute Stimmung, Spaß und gute Begegnungen. Es war einfach schön, dabei gewesen zu sein.“