Was bedeutet der Klimawandel für die Kultur in Rheinland-Pfalz? Welchen Beitrag können Kulturförderer, Kultureinrichtungen und Kulturschaffende bei der gesellschaftlichen Transformation leisten?
Die erste Landeskulturkonferenz in Rheinland-Pfalz widmete sich mit diesen Fragen dem Thema ‘Vom Wissen zum Handeln. Kultur in Zeiten von Klimawandel und Nachhaltigkeit’. Initiiert im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung – KEP – und organisiert vom Kulturministerium in Kooperation mit der Stadt Worms, brachte die Konferenz Anfang Oktober über 100 Kulturschaffende, Vertreter von Kultureinrichtungen und der Politik aus ganz Rheinland-Pfalz zusammen.
Kulturministerin Katharina Binz betonte den Leitgedanken der Veranstaltung: „Mit der Konferenz wollen wir einen Impuls setzen und vor allem Mut machen, die Kultur in Rheinland-Pfalz nachhaltig für die Zukunft aufzustellen. An Fakten und Ideen mangelt es nicht. Viele Kultureinrichtungen engagieren sich bereits für eine nachhaltige Zukunft, lassen Klimabilanzen erstellen, arbeiten mit recyclebaren Bühnenbildern oder reisen klimaneutral zu Konzertauftritten. Mit der Landeskulturkonferenz wollen wir solche Projekte vorstellen und ich hoffe, dass dieser Austausch weitere Kultureinrichtungen und Kulturschaffende dazu motiviert, ähnliche Projekte umzusetzen und neue Ideen zu entwickeln.”
Verschiedene Praxisbeispiele gaben Einblicke in innovative Projekte bei Festivals, Museen, Bibliotheken und Theatern. Dabei lag ein Schwerpunkt auf der ‘Green-Culture-Strategie’ des Landes, die durch eine Gesprächsrunde mit Kulturministerin Binz, Klimaschutzministerin Katrin Eder und Jacob Bilabel, Leiter der Green-Culture-Anlaufstelle des Bundes, weiter beleuchtet wurde.
Klimaschutzministerin Eder betonte in diesem Zusammenhang die Rolle der Kunst als Impulsgeber für gesellschaftliche Veränderungen: „Kunst hat eine besondere Kraft. Sie kann zum Nachdenken anregen, Perspektiven verschieben und gesellschaftliche Veränderungen anstoßen, etwa wenn das Thema Klimaschutz in Liedtexten oder Filmen aufgegriffen wird. Aber auch, wenn Künstlerinnen und Künstler selbst einen nachhaltigen Lebensstil vorleben und diesen auch auf der Bühne und im Kulturleben umsetzen. Etwa, wenn Museen und Konzertveranstalter zeigen, dass die Nutzung von Pfandsystemen selbstverständlich dazugehört, dass man einfach mit dem ÖPNV zur Veranstaltung kommt und es entsprechende Tickets gibt und beim Catering auf regionale Bio-Produkte Wert gelegt wird.“
Die Ministerin wies zudem auf Klimarisiken für Kultureinrichtungen hin und verwies auf das Anpassungsportal des Kompetenzzentrums Klimawandelfolgen, das konkrete Hilfen und Beratungen anbietet. Kulturministerin Binz stellte ergänzend das neue Kulturgutkataster vor: ein Register zur Rettung und Sicherung von Kulturgütern im Katastrophenfall, das derzeit in Zusammenarbeit mit dem Museumsverband Rheinland-Pfalz erstellt wird.
Die Landeskulturkonferenz soll künftig jährlich stattfinden und als Plattform für Austausch und Vernetzung die Kulturarbeit in Rheinland-Pfalz stärken.