Männerchor Bachem auf Konzertreise in Thüringen

Vereine aus Thüringen hatten nach der Flutkatastrophe an der Ahr großzügig für den Wiederaufbau gespendet. Nun bedankten sich die Bachemer Sänger persönlich vor Ort.

Im Männerchor Bachem ist es eine schöne Tradition, alle zwei Jahre eine Konzertreise zu unternehmen. Nach mehrjähriger Zwangspause plante der Chorverein für 2024 wieder eine Reise. Über Christi Himmelfahrt ging es für vier Tage nach Finsterbergen in Thüringen. Der Ort liegt direkt am Rennsteig. Die Einwohner und Vereine des Ortes, aus dem ein Bachemer Sänger stammt, hatten im Sommer 2021 Geld für Wiederaufbau-Projekte in Bad Neuenahr-Ahrweiler gesammelt. Der Männerchor Bachem wollte mit einem Konzert ‚Danke‘ sagen. In der in Finsterbergen ansässigen Sängervereinigung Harmonie fand der Männerchor einen Partner. Darüber hinaus nutzten die Sänger die Gelegenheit, den Thüringer Wald näher kennenzulernen.

Der Auftakt zur Chorreise war spannend: Der dichte Nebel am Rhein lichtete sich bei Gießen. Dort legte die Gruppe eine Rast im historischen Kloster Schiffenberg ein und genoss das Ambiente und die wärmende Sonne. Nach dieser wichtigen mentalen Vorbereitung ging es weiter nach Finsterbergen am Rennsteig. Hier gab der Bachemer Männerchor ein gemeinsames Konzert mit der Sängervereinigung Harmonie 1863 in der gut gefüllten Dreifaltigkeitskirche. Die Sängervereinigung glänzte mit einem Potpourri aus verschiedenen Frühlingsliedern, dem sich der Bachemer Chor anschloss und mit weiteren weltlichen Liedern Akzente setzten. Beide Chöre fanden großen Anklang beim Publikum. Der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen, hatte dem Chorverein aus Bachem ein Grußwort mitgegeben, das nach dem Chorkonzert verlesen wurde. Darauf hin entbrannte ein lange anhaltender Beifall. Der Forderung nach einer Zugabe der Chöre wurde gerne entsprochen. Nach dem Chorkonzert und in der anschließenden ‚After-Show-Party‘ konnten die Singenden entspannen. Zu aller Überraschung war Dr. Schwab aus dem benachbarten Friedrichroda gekommen. Er sprach zur Historie der dort durch den Instrumentenbauer Christian Friedrich Ludwig Buschmann erfundenen Mundharmonika, was besonders die Mundharmonikagruppe des Bachemer Chores interessierte. Für die war es eine spannende Lehrstunde und sie zeigten zusammen mit Dr. Schwab ihr Können und regten auch die Anwesenden zum Mitsingen an.

Am nächsten Tag besuchte die Gruppe die Sportstätten in Oberhof, mit der beeindruckenden Sprungschanze, der Rodel- und Bobbahn und dem Biathlonstadion. Ein Biathlon-Schießwettkampf sorgte für spannende Unterhaltung. Sänger M. I. Maher traf mit dem Original-Gewehr die meisten der kleinen Scheiben und freute sich sehr darüber. Der Wettkampfatmosphäre folgte am Nachmittag die Entspannung in der Natur an einem herrlichen kleinen Bergsee direkt am Rennsteig. Dort sangen die Reisenden bei Kaffee und Kuchen und genossen die Natur. Das kleine Chorintermezzo fand auch hier begeisterte Zuhörer.

Am folgenden Tag stand der Besuch von Thüringens Landeshauptstadt Erfurt auf dem Programm. Die Stadtführung endete am traditionellen Gasthaus ‘Christoffel’ mit einem Ständchen für die Passanten. Zurück im Hotel erfuhr die Gruppe mehr zur abwechslungsreichen Geschichte und der Gegenwart von Finsterbergen. Damit ging auch dieser Tag in harmonischer Gemeinschaft zu Ende.

Am Sonntagmorgen trat die Gruppe die Heimreise an, doch die Reiseleitung hatte noch einige Überraschungen geplant. Zunächst besuchten die Chormitglieder das fast vergessene Jagdschloss Reinhardsbrunn des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha. Eine Führung durch den Park deckte viele Geheimnisse auf. Auch, dass die britische Königin Victoria mehrfach hier weilte, kam doch ihr früh verstorbener Ehemann Albert aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha. Das dort vermutete Bernsteinzimmer jedoch, konnten auch die Besucher nicht finden. Anschließend führte die Fahrt nochmals hoch auf den Rennsteig, wo die Gruppe bei herrlichem Wetter die lokale Küche mit Thüringer Klößen, Gulasch und Wild genoss. Die letzte Station vor der endgültigen Heimfahrt führte über Vacha, einem ehemaligen deutsch-deutschen Grenzort im Werratal. Dort erinnert die ‘Brücke der Einheit’ an die 70er Jahre und die Opfer der Grenzsicherung. Die Reisenden konnten sich gut in diese Zeit zurückversetzen. Die Gedenkstätte verdeutlicht die Notwendigkeit der Freiheit. Und diese wird nicht zuletzt durch die ‘Verbundenheit durch das Singen – auch über die Ferne’ möglich. Unter diesem Motto stand auch die gelungene Konzertreise des Bachemer Männerchors.