Im Rahmen ihres jährlich zwischen Chorworkshop und Feedbacksingen wechselnden Veranstaltungsformats lud die Chorgruppe Mitte im Chorverband Westerwald in diesem Jahr, am 6. April, zum Feedbacksingen in die katholische Pfarrkirche nach Ruppach-Goldhausen ein. Nach dem Gruppenworkshop im Vorjahr stand mit Juror Christoph Haßler diesmal der Austausch über chorische Arbeit auf musikalisch hohem Niveau im Mittelpunkt. Der Fachleiter für Musik am staatlichen Studienseminar in Kaiserslautern und langjähriger, vielfach ausgezeichneter Chorleiter von renommierten Chören wie dem Frauenchor ex-semble oder dem Südwestpfälzer Kinderchor Münchweiler, gab den Chören an diesem Tag wertvolle Anregungen mit auf den Weg.
Haßler, dessen musikalischer Werdegang bereits in der Kindheit im Südwestpfälzer Kinderchor begann, verfügt über umfassende Erfahrung im Bereich der Chorleitung und Stimmbildung. Seine Chöre, darunter das Frauenkammerchorensemble ex-semble, erzielten zahlreiche nationale wie internationale Erfolge. Als Dirigent, Dozent und Juror ist er regelmäßig bei Wettbewerben und Akademien im In- und Ausland vertreten. Christoph Haßler erhielt mehrere Dirigentenpreise und Stipendien und wurde für seine hervorragenden künstlerischen Leistungen und seine Chorarbeit mit dem Titel ‚Chordirektor ADC‘ ausgezeichnet. Chorkonzerte führten ihn und seine Chöre in zahlreiche namhafte europäische Musikzentren, nach Israel, oder nach Süd- und Nordamerika. Im Jahr 2021 übernahm Haßler auch die musikalische Leitung des Oratorienchors Pirmasens.
In Ruppach-Goldhausen präsentierten sich insgesamt acht Chöre der Chorgruppe Mitte, darunter gemischte Ensembles, Männerchöre und moderne Vokalgruppen. Mit dabei waren die Choreanders Ruppach-Goldhausen, der MGV Frohsinn Staudt, CHORamel Niedererbach, die Chorgemeinschaft Cäcilia – St. Katharina Niedererbach, der Männerchor Liederkranz Berod, der gemischte Chor Cäcilia Dreikirchen, der MGV Frohe Stunde Weroth und der MGV Liederkranz Obererbach. Die Chöre sangen sowohl klassische als auch zeitgenössische Chorliteratur, vielfach a cappella, wobei die Spannweite von sakralen Werken bis hin zu modernen Arrangements und populären Songs reichte. Das Feedbacksingen fand in zwei Blöcken statt, durch gemeinsame Mittagspause voneinander getrennt. Die Aktiven des gastgebenden Gesangvereins Cäcilia Ruppach-Goldhausen sorgten hier, zusammen mit dem Team des Frenzer Grills, für die kulinarische Versorgung.
Die Veranstaltung begann planmäßig um 10:30 Uhr. Karla Ternes begrüßte sowohl die teilnehmenden Chöre als auch die Gäste im Namen des Vorstands der Chorgruppe Mitte im Chorverband Westerwald. Für den organisatorisch verantwortlichen Gesangverein Cäcilia Ruppach-Goldhausen hieß auch Andrea Wagenbach die Anwesenden herzlich willkommen.
Im folgenden ersten Teil des Tages präsentierten sich in der Gruppe die Chorianders Ruppach-Goldhausen unter der Leitung von Mario Siry mit den Titeln ‚Deo Gratias‘ und ‚Feuerzeug‘. Der MGV Frohsinn Staudt, dirigiert von Fabian Glück, folgte ebenfalls mit ‚Feuerzeug‘, ‚Mambo‘ und ‚Bis zum letzten Lied‘. CHORamel Niedererbach brachte unter Sacha Trumm einen stilistisch abwechslungsreichen Mix mit ‚Horch, was kommt von draußen rein‘, ‚Irgendwo auf der Welt‘ und ‚Pokerface‘ auf die Bühne. Die Chorgemeinschaft Cäcilia – St. Katharina Niedererbach, geleitet von Wolfgang Tüncher, überzeugte mit ‚Hallelujah‘ und ‚Tebje Pojem‘. Den Abschluss dieser Gruppe machte die Frohe Stunde Weroth unter der Leitung von Werner Blatt mit den Werken ‚Periti autem‘ und ‚Kyrie‘.
Nach der Mittagspause wurde das Feedbacksingen mit der zweiten Gruppe fortgesetzt. Der Männerchor Liederkranz Berod unter der Leitung von Maria Siry präsentierte die Werke ‚O sacrum convivium‘ und ‚Lux aurumque‘. Der gemischte Chor Cäcilia Dreikirchen, dirigiert von Wolfgang Tüncher, sang ‚Grand Us Peace‘ sowie ‚Ride The Chariot‘. Den Abschluss bildete der MGV Liederkranz Obererbach unter Emanuel Hecker mit den Titeln ‚In Paradisum‘, ‚Non Nobis, Domine‘ und ‚Ubi Caritas‘.
Zum Auftritt jeden Chors gab Christoph Haßler differenziertes Feedback zu Interpretation, Klangbalance, Artikulation und Ausdruck. Er erläuterte Feinheiten mit der Möglichkeit zur Verbesserung der jeweiligen Liedpräsentation. Seine Rückmeldungen waren fachlich fundiert, zugleich ermutigend und motivierend. Er bescheinigte allen Ensembles ein hohes musikalisches Niveau und hob die Qualität der Vorbereitungen hervor. Die Veranstaltung sei, so Haßler, ein Beispiel für die konstruktive und gemeinschaftsfördernde Arbeit innerhalb der Chorgruppe Mitte. Nicht zuletzt zeigte er sich beeindruckt von der Organisation vor Ort und dem positiven Miteinander der Teilnehmenden.
Zum Abschluss des Tages dankte Karla Ternes Christoph Haßler und dem gastgebenden Verein im Namen der Chorgruppe Mitte. Die Möglichkeit zum Austausch in informeller Atmosphäre rundete den musikalischen Tag im Pfarrzentrum ab.