Die ausgezeichneten Choraktiven der Chorgruppe Süd im Chorverband Westerwald. Foto: U. Neuroth

Ehrungen für viele choraktive Jahre in der Region

In Horbach wurden Chormitglieder für fünf bis 75 Jahre aktives Singen und ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.

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Die Chorgruppe Süd des Chorverbands Westerwald ehrte langjährig Choraktive für ihr Engagement. Insgesamt 24 Personen wurden im würdigen Rahmen im Sängerheim in Horbach ausgezeichnet – für von fünf bis 75 Jahre aktives Chorsingen und ehrenamtliches Engagement im Chorverein. 

Alfred Labonte, Vorsitzender der Chorgruppe Süd und des Chorverbands Westerwald, begrüßte die zu ehrenden Personen, ihre Partnerinnen und Partner sowie die Vertretungen der Chorvereine in Region. Besonders hob Labonte die Verdienste jener hervor, die seit Jahrzehnten nicht nur musikalisch aktiv, sondern auch in den Vorständen der Chorvereine engagiert sind. 

Für die musikalische Umrahmung sorgte die ‚Kleine Runde‘ des MGV Cäcilia Horbach unter der Leitung von Volker Diel, Vizechorleiter der Cäcilia. Das Ensemble, mit eigentlich 14 Sängern, war durch Erkältungen dezimiert. Die verbliebene noch kleinere Runde mit neun Sängern überzeugte dennoch mit Werken wie ‚Abends im Walde‘ von Friedrich A. Kern, Robert Schumanns ‚Der träumende See‘ und ‚Abendruhe‘ von Rolf Kern. 

Der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, Andreas Erdmann, überbrachte die Grüße des verhinderten Bürgermeisters Marco Weißer. In seiner Ansprache würdigte er die Jubilare aus den Chorvereinen als tragende Säulen des gesellschaftlichen Lebens im Westerwald. Viele von ihnen hätten über Jahrzehnte hinweg nicht nur musikalische, sondern auch ehrenamtliche Verantwortung übernommen und damit das kulturelle Erbe ihrer Gemeinden im Westerwald fortgeführt. „Personen, die für 75 Jahre aktives Chorsingen geehrt werden, haben über mindestens drei Generationen hinweg entscheidend zum Erhalt ihrer Vereine am Ort und der Chorkultur beigetragen. Sie haben unzähligen Menschen mit ihren Stimmen Freude bereitet und damit ein wertvolles Stück regionaler Kultur bewahrt.“ Mit guten Wünschen für viele weitere Jahre voller Freude am Singen im Chor beendete der Beigeordnete Erdmann seine Laudatio. 

Alfred Labonte betonte daran anschließend den besonderen Wert des gemeinsamen Singens und hob die Verdienste der zu Ehrenden hervor: „Sie, liebe Jubilare, singen seit vielen Jahren aktiv in Ihren Chören und können nun mit Stolz auf ein rundes Jubiläum blicken. Wer auf unglaubliche 75 Jahre Chorsingen zurückblicken kann – einen besseren Beweis für ein erfüllendes Hobby kann ich mir gar nicht vorstellen!“

Labonte erinnerte daran, dass langjähriges Singen im Chor weit mehr sei als ein Hobby. Er betonte, Chorsingen fördere sowohl die Gemeinschaft als auch die individuelle Lebensqualität – es halte Körper und Geist in Bewegung, schenke Wohlbefinden und Glücksgefühle. Zahlreiche Studien belegten inzwischen, dass Singen in Gemeinschaft die seelische Gesundheit stärkt.

Wer über Jahrzehnte hinweg aktiv bleibe, habe also nicht nur die Musikkultur gepflegt, sondern auch Gemeinschaft geschaffen. Denn Chorsingen bedeute auch, Freundschaften zu schließen, besondere Momente zu teilen und Teil von etwas Größerem zu sein. Zudem trügen die Chöre wesentlich zur kulturellen Vielfalt in der Region bei. „Wir verkaufen keine Eintrittskarten – wir schenken Glücksmomente“, sagte Labonte unter zustimmendem Applaus. Die Arbeit in den Chören sei daher doppelte Kulturarbeit: Sie bilde, fördere Zusammenhalt und schaffe bleibende Glücksmomente für die Einzelnen.

Ganz anders verhalte es sich, so Labonte weiter, mit der zunehmend verbreiteten ‚Katalogkultur‘, bei der Veranstalter fertige Programme einkaufen und sich mit öffentlichen Mitteln fördern lassen. Diese Form der Kultur, so seine Einschätzung, verdränge oft das ehrenamtliche Engagement vor Ort. Für die Chorvereine bedeute dies zusätzliche Herausforderungen, denn um im kulturellen Wettbewerb sichtbar zu bleiben, brauche es heute mehr Kreativität, Eigeninitiative und Zusammenhalt denn je.

Zum Abschluss überbrachte Alfred Labonte die Glückwünsche des Chorverbands Rheinland-Pfalz, des Chorverbands Westerwald und der regionalen Sängerschaft. Er wünschte den Geehrten weiterhin Freude am Singen und viele weitere Jahre Gesundheit, damit sie ihr musikalisches Hobby noch lange ausüben können.

Vertretungen aus den Chorvereinen überreichten die Ehrennadeln und Urkunden an die geehrten Personen, berichteten über deren Verdienste und wussten die eine oder andere Anekdote zu erzählen. 

Im MGV Mozart 1880 Eitelborn wurden Manfred Sabel und Lothar Stein für 70 Jahre und Arthur Silberbauer für 60 Jahre Chorsingen geehrt. Aus dem gemischten Chor Freundschaft Elgendorf erhielten Richard Lohr die Auszeichnung für 40 Jahre und Iris Preußer für 25 Jahre.

Heinz Albrecht von der Sängervereinigung Harmonie-Liederkranz Eschelbach wurde für 25 Jahre aktives Singen im Chor geehrt. Gerd Schneider aus dem Chor Edelweiss Hillscheid für 70 Jahre.

Aus dem gemischten Chor Frohsinn Hübingen wurden Edgar Dennebaum und Thomas Noll für 25 Jahre Chorsingen geehrt, Noll darüber hinaus für 40 Jahre ehrenamtliches Engagement im Vorstand des Chorvereins. Im Weiteren erhielten Laura Knopp die Ehrung für fünf Jahre, Alfred Daubach für 60 Jahre und Heinz-Günter Knopp für bemerkenswerte 75 Jahre aktives Singen im Chor.

Vom MGV 1881 Lyra Kadenbach wurden Peter Strub für 40 Jahre und Kurt Wick für 60 Jahre Chorsingen geehrt. Aus dem GV Eintracht Musica Viva Welschneudorf bekamen Martina Ax, Marianne Best, Gabriele Busch, Angela Gawlitta, Elvira Schäfer, Renate Stauch und Margit Sturm jeweils für 25 Jahre Singen ihre Auszeichnungen. Rainer und Achim Kilian wurden für 50 Jahre geehrt. Und Ursula Ketterer aus dem Chor der Kannenbäckerstadt Höhr-Grenzhausen erhielt die Ehrung für 25 Jahre Chorsingen.

Die Feierstunde klang in heiterer Stimmung aus. Diese Auszeichnungen sind immer aufs Neue ein eindrucksvolles Zeugnis der lebendigen Chorkultur im Westerwald.

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Boilerplate/Vereinsportait

Galerie

Bildurheber: Ulrich Neuroth. Links: Fünf und 75 Jahre Chorsingen im GV Hübingen in einer Reihe. Rechts: Laudator Andreas Erdmann.

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