Zum dritten Mal fand in der Wormser Innenstadt die ‚Nacht der Chöre‘ statt, diesmal am Römischen Kaiser. Die Veranstaltung wurde vom Kulturbüro der Stadt Worms mit Kulturkoordinator Dr. David Meier und dem Kreis-Chorverband Worms mit seinem Vorsitzendem Reinhold Reinhardt organisiert. Bereits um 16 Uhr eröffneten Meier und Reinhardt die ‚Nacht der Chöre‘. „Damit es für die Kinder nicht zu spät wird und die Fußballfans rechtzeitig zu Hause sind!“, begründete Reinhardt augenzwinkernd die frühe Startzeit.
Den Auftakt machten die Nibelungenspatzen unter der Leitung von Petja Wittek, eine Kooperation der Lucie-Kölsch-Musikschule und des Kreis-Chorverbands Worms. Die jungen Sängerinnen und Sänger begeisterten mit dem Song ‚Freunde sind wichtig‘ und winkten mit farbenfrohen Tüchern. Passend zum Motto ‚Wir bringen Worms zum Singen‘ animierte Tina Hauch, die Vorsitzende des Musikrats im Chorverband Rheinland-Pfalz, Kinder und Zuschauer erfolgreich zum Klatschen, zum Mitsingen und Tanzen.
Die Liedertafel Kids und D’aChor aus Pfiffligheim, geleitet von Lisa Walter und Elisa Held, sangen ‚Ich wollt ich wär ein Huhn‘ und das berühmte Tabaluga-Lied ‚Ich wollte nie erwachsen sein‘, zusammen mit dem Männerchor aus Pfiffligheim. Stolze Eltern und Großeltern füllten die Zuschauerreihen. Als Belohnung erhielten die Kinder Eisgutscheine, die sie strahlend entgegennahmen und sofort im nahegelegenen Eiscafè einlösten.
Der traditionelle Chor der Liedertafel Pfiffligheim, unter der Leitung von Dr. Henning Scharf, versprach ‚Wochenend und Sonnenschein‘. Der Gesangverein Concordia aus Abenheim präsentierte sich mit zwei Chorgruppen unter der Leitung von Klaus Boxheimer. Für die anstehende USA-Reise im Herbst hatte sich ein eigener Chor gegründet, der mit ‚Jetzt kommen die lustigen Tage‘ schwärmte. Der Männerchor sang in seiner Stammbesetzung Udo Jürgens’ ‚Mit 66 Jahren‘.
Zuschauerin Renate Neidhöfer stellte fest: „So viele Chöre, so viele Lieder, da ist für jeden was dabei.“ Zusammen mit ihrem Mann war sie bereits auf dem Weg zur Friedrichskirche, in der das Programm mit sakraler Chorliteratur fortgesetzt werden sollte. Denn eine Besonderheit der Wormser ‚Nacht der Chöre‘ ist, dass sich die teilnehmenden Chöre aus dem Kreis-Chorverband Worms, in ihren bevorzugten Genres und mit ihren individuellen Stärken präsentieren können.
Der Frauenchor der Chorgemeinschaft 2012 Worms-Horchheim, unter der Leitung von Uwe Peter, sang das ‚Vater unser‘ von Hanne Haller. Die Kantorei Worms, geleitet von Stefan Merkelbach, beeindruckte als Gastchor mit ‚Wenn so lind dein Auge mir‘ aus dem Liebeslieder-Zyklus von Johannes Brahms. Dr. Henning Scharf umrahmte die Chormusik an der Orgel mit der Eigenkomposition ‚Präludium‘ und ‚My Way‘.
Zurück am Römischen Kaiser präsentierten sich die Modernen Chöre. Vocalis 2002 aus Flörsheim-Dalsheim träumte mit Louis Armstrong ‚What A Wonderful World‘ und die Alsheimer Töne sangen Udo Lindenbergs ‚Mein Ding‘. Gemeinsam stimmten die Chöre, unter der Leitung von Thorsten Mühlberger, mit ‚Auf uns‘ auf das anschließende EM-Spiel ein. Auch vorbeikommende Fußballfans blieben stehen und sangen kräftig mit. Vanessa Bührmann und ihre Freundin freuten sich über die Vielfalt des Angebots: „So viele Lieder, so unterschiedlich und alle so schön zum Zuhören!“
Sing und Swing aus Rheindürkheim, geleitet von Nicolai Benner, wurden mit ‚Songs aus dem Radio‘ angekündigt und hatten unter anderem Michael Jacksons ‚Heal the World‘ mitgebracht. Chorleiter Thomas Kulzer und Cantiamo Worms erinnerten mit der Olympia-Hymne von 1996 ‚Carriers Of The Light‘ daran, dass es neben dem Fußball in diesem Jahr auch noch andere Sportereignisse geben wird.
„Viele Passanten sind stehen geblieben!“, freute sich der Kreis-Chorverbandsvorsitzende Reinhold Reinhardt und Zuschauer und Mitwirkende waren sich einig: „Ein toller Konzertabend, es können sich alle Chöre präsentieren, ohne einander in Konkurrenz zu sein!“ Es war in der Tat ein schöner Abend, von Sonnenschein begleitet, denn glücklicherweise blieb das angekündigte Unwetter in Worms aus.