Wenn sich der Duft von Tannenzweigen, frisch gebackenen Plätzchen und festlicher Musik verbindet, lädt die Frohe Stunde Weroth zu einem Abend im Zeichen von Musik, Gemeinschaft und der Vorfreude auf Weihnachten ein. Mit dem Betreten des Konzertsaals empfing der stimmungsvoll illuminierten Kirchenraum der Pfarrkirche zu Steinefrenz – der schon kurz nach dem Einlass vollständig besetzt war – die Gäste.
Den Auftakt bildete das von Felix Mendelssohn-Bartholdy vertonte ‚Verleih uns Frieden‘, unter Mitwirkung aller Aktiven des Abends – von dem Männerchor Frohe Stunde, dem Frauenchor Singsations Westerwald und den Frankfurter Sinfonikern – mit nahezu 100 Mitwirkenden. Damit war bereits früh der Maßstab für den anspruchsvollen Konzertabend gesetzt.
In der Begrüßung griff Johannes Hannappel, einer der beiden Chorsprecher, das ‚Gaudete – Freuet euch‘ des dritten Adventssonntags auf und richtete den Blick auf die rund 400 Gäste. Nach dem kraftvollen Beginn und dem anhaltenden Applaus konnte er sicher sein: Die erwartete Freude hatte sich bereits eingestellt.
Den ersten orchestralen Akzent setzten die Frankfurter Sinfoniker unter der Leitung von Dr. Jens Röth – dem Chorleiter der Frohen Stunde – die den ersten Satz aus Wolfgang Amadeus Mozarts 40. Sinfonie überaus wirkungsvoll intonierten.
Durch das anschließende Konzertprogramm führten Josefina Dünnes und Linda Malm. Ihre Moderation verband die Programmpunkte mit persönlichem Ton und machte gar familiäre Bezüge innerhalb der Ensembles sichtbar, so zwischen Mitgliedern der Frohen Stunde und der Singsations Westerwald. Finden sich doch in den Reihen des Werother Männerchors einige Väter und Großväter der Mitglieder des Frauenchors aus Staudt. Mit Humor und sicherem Gespür für den Moment führten die beiden Moderatorinnen sachkundig und herzlich durch den weiteren Abend, dessen Verlauf ein sorgsam durchdachtes Konzertprogramm zeigte.
Die Singsations eröffneten unter der Leitung von Jessica Burggraf ihren Konzertteil. Hier verdient ‚The Snow‘ von Alice und Edward Elgar mit Klavierbegleitung und zweier Violinen besondere Erwähnung. Im zeitgenössischen Stück ‚Wär uns der Himmel immer so nah‘ traten die Sängerinnen zurück und überließen der nächsten Chorgeneration – Kindern aus den eigenen Reihen – die Mitte des Altarraums. Mit beherztem und fröhlichen Singen brachten sie die Gesichter der Mütter und natürlich auch des Publikums zum Strahlen.
Anschließend setzten die Gastgeber mit einer Auswahl aus anspruchsvollem, zeitgenössischem und traditionellem Repertoire weitere Akzente. Mit dem ersten Satz aus Ludwig van Beethovens sechster Sinfonie erhielten die Frankfurter Sinfoniker erneut Raum. Neben Mozart war somit eine weitere Größe der Klassik im Jubiläumsjahr der Frohen Stunde angemessen vertreten.
Im Folgenden verwoben die Singsations und die Frohe Stunde kunstvoll traditionelle und moderne Weihnachtslieder unterschiedlicher Kulturkreise in jeweils folgenden Soloauftritten. Zu hören waren unter anderem aus Amerika ‚White Christmas‘, aus England ‚In The Bleak Midwinter‘ – dirigiert von Werner Blatt, das Solo wurde von Günter Schöpping gesungen. Aus Schweden ‚Jul, Jul‘ und aus Deutschland ‚Maria durch ein‘ Dornwald ging‘ und ‚Heilige Nacht‘.
Der grandiose Konzertabend mündete in ein bewegendes und mitreißendes Finale aller Mitwirkenden mit Adolphe Adams ‚O Holy Night‘. Nicht enden wollender Applaus im Stehen und zwei gegebene Zugaben bestätigten die überaus positive Resonanz des Publikums, zumal die Beteiligten nur am Konzerttag gemeinsam proben konnten.
Zum Abschluss dankte Chorsprecher Hans-Georg Jung den Helfenden, den Unterstützenden sowie den künstlerisch Mitwirkenden, den Gästen und anwesenden Ehrengästen – darunter der Präsident des Chorverbands Rheinland-Pfalz, Karl Wolff. Das Konzert bleibt als konzentrierter und stimmungsvoller Abschluss des Jubiläumsjahres in Erinnerung. Es war ein Abend voller funkelnder Momente, berührender Musik und einer Gemeinschaft, die das Herz erwärmt. Die Gäste verließen die Pfarrkirche in Steinefrenz beschwingt und inspiriert, mit dem Gefühl, Teil eines besonderen vorweihnachtlichen Zaubers gewesen zu sein.