Regionalchorleiter Mario Siry beim abschließenden offenen Singen zur Nacht der Chöre in Hachenburg, Foto: R. Schäfer

Begeisternde Nacht der Chöre präsentierte die Vielfalt der Chormusik

12 Chöre aus der Region I des Chorverbands Rheinland-Pfalz begeisterten das Publikum in Hachenburg mit ihrem hohen chormusikalischen Niveau.

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Die Verantwortlichen der Region I des Chorverbands Rheinland-Pfalz trauten ihren Augen kaum, als sie am Nachmittag den historischen Marktplatz in Hachenburg zur Vorbereitung auf die ‚7. Nacht der Chöre‘ betraten. Vor ihnen stand die riesige Bühne, die eigens für das Konzert von Superstar Kim Wilde am Vorabend aufgebaut wurde. Diese Bühne, weitaus größer als die sonst genutzte, sollte den Chören hervorragende Bedingungen für ihre Präsentationen bieten.

Zeitig vor Beginn der Veranstaltung kamen die Chöre und der Marktplatz füllte sich schnell mit erwartungsvollen Gästen. Die aufgestellten Bänke reichten kaum aus, um allen Interessierten Platz zu bieten und auch die Außenbereiche der Gastronomiebetriebe waren schnell bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele genossen das Chorspektakel daher im Stehen, was aber der Stimmung ganz bestimmt keinen Abbruch tat. Die lockere Atmosphäre und die Vielfalt des chormusikalischen Angebots sorgten für einen gelungenen Abend, der alle Gäste gleichermaßen begeisterte.

Mit der ‚Nacht der Chöre‘ verfolgt die Region I im Chorverband Rheinland-Pfalz eine besondere Veranstaltungsreihe, die Chormusik an verschiedenen Auftrittsorten präsentiert. Der historische Marktplatz und die benachbarte katholische Kirche in Hachenburg boten auch in diesem Jahr die idealen Bedingungen für die Auftritte der teilnehmenden Chöre.

Raimund Schäfer, Vorsitzender der Region I des Chorverbands Rheinland-Pfalz, betonte bei der Begrüßung die bewusst gewählte lockere Form der Chorpräsentation. „Jede Person kann so lange dabeibleiben, wie es ihr gefällt“, sagte Schäfer. „Alle können die unterschiedlichen Chöre und die Vielfalt der Chormusik genießen – ob weltlich oder sakral, ob modern oder traditionell.“ Das Motto ‚Musikalischer Genuss – egal wie lange‘ zielt darauf ab, nicht nur die regelmäßig Chorkonzert-Besuchenden anzusprechen, sondern auch diejenigen, die bisher wenig oder keine Berührungspunkte mit der Chormusik hatten.

Schäfer hob hervor, dass die Veranstaltung in Kooperation mit der Hachenburger Kulturzeit realisiert wurde und dankte den Mitarbeitenden für die gute Zusammenarbeit in der Vorbereitung und Durchführung.

Der Regionalvorsitzende begrüßte auch die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hachenburg, Gabriele Greis. Er hob hervor, dass man mit solchen Kulturveranstaltungen immer auch versuche, den Kontakt zur Politik aktiv zu pflegen. „Denn ohne Unterstützung der politischen Seite wäre vieles in der Kulturarbeit nicht umsetzbar“, betonte er. Greis versicherte, dass die einst entwickelte Idee der ‚Nacht der Chöre‘ eine Initialzündung gewesen sei, die man von der ersten Ausgabe an gerne in das Kulturprogramm auf dem Alten Markt aufgenommen habe. Sie unterstrich die Bedeutung der Kulturarbeit in den Vereinen und dankte allen, die sich in diesem Bereich auch ehrenamtlich engagieren.

Danach stand dann endlich die Chormusik im Vordergrund. Während die Open-Air-Bühne alle technischen Voraussetzungen für Auftritte mit Begleitinstrumenten oder Mikrofonen für Solosingende mitbrachte, bot die katholische Kirche eine besinnliche Atmosphäre.

Während der Veranstaltung moderierten Raimund Schäfer auf der Open-Air-Bühne und Irene Zorn in der katholischen Kirche. Beide stellten die Chöre kurz vor und gaben einen Einblick in ihre Vitae. Alle Chöre sangen stilistisch gemischte Programme, so dass sowohl Volkslieder, Rock, Pop, Schlager, Weltmusik als auch geistliche Chormusik zu hören waren. Das Publikum honorierte die Auftritte mit großem Applaus.

Bevor Mario Siry, der Koordinator des Abends, zum gemeinsamen offenen Singen einlud, zog Raimund Schäfer ein überaus positives Fazit. Er dankte allen teilnehmenden Chören sowie den vielen helfenden Händen und Unterstützenden dieses Chorevents. Er war sich sicher, dass an diesem Abend der Funke der Begeisterung von den Chören auf die Besucher übergesprungen war. Vielleicht ermutigten die Chöre sogar einige Besucher, künftig mehr Chorkonzerte zu besuchen oder gar selbst aktiv in einem Chor mitzusingen.

Am Klavier begleitet von Markus Gemeinder sorgte Mario Siry dann schließlich dafür, dass der Funke der Begeisterung vollends übersprang. Kurz nach 21 Uhr lud er das Publikum abschließend zum Mitsingen auf dem Alten Markt ein. Mit zwei Liedern, den Kanons ‚Neuer Tach‘ und dem ‚Abendlied‘ von Christoph Hiller – der Bassstimme von Maybebop – heizte er auf seine unnachahmliche Art und Weise den Gästen ein. Der Jubel kannte keine Grenzen, als dann beide Lieder tatsächlich im formvollendeten Kanon gesungen werden konnten.

Der große Applaus und der begeisterte Jubel zeigten den Verantwortlichen, dass die Chorveranstaltung in der Nacht des 13. Juli ein voller Erfolg war. Auch nach dem offiziellen Programm blieben noch viele Gäste und Chormitglieder in gemütlicher Runde beisammen, tauschten sich aus und genossen bei einem Getränk die laue Sommernacht. Spontan wurden auch noch einige Lieder angestimmt, stimmungsvoll umrahmt von den beleuchteten alten Häuserfassaden am Hachenburger Marktplatz.

Die an der 7. Nacht der Chöre in Hachenburg teilnehmenden Chöre

Die teilnehmenden Chöre der ‚Nacht der Chöre‘ in Hachenburg präsentierten sich auf zwei Bühnen. Auf der Open-Air-Bühne traten der gemischte Chor Kundert unter der Leitung von Susanne Eitelberg, sowie der Projektchor Wallmerod, der gemischte Chor Vocaholbach aus Großholbach, beide geleitet von Mario Siry auf. Darüber hinaus der MGV Wallmenroth und Chorleiter Matthias Merzhäuser, der von Winfried Kahl geleitete Frauenchor Dachsenhausen sowie Cannibale Vocale, geleitet von Fabian Glück.

In der Kirche zeigten erneut der Frauenchor Dachsenhausen, sowie der Frauenchor Akzente und die New Voices Neustadt, beide unter der Leitung von Isabel Stolpmann, ihr Können. Der Frauenchor Breitscheidt und der gemischte Chor Birnbach wurden von Susanne Eitelberg geleitet, der MGV Liederkranz Obererbach von Emanuel Hecker. Die Chorgemeinschaft Niedererbach singt unter der Leitung von Wolfgang Tüncher.

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