Ein „Haydn-Spaß“ in mit einer Fülle von konzertanten Höhepunkten, wurde am 16. Mai dem Publikum in der gut gefüllten Pauluskirche in Bad Kreuznach geboten. Das, was der in Bad Kreuznach ansässige Konzertchor Capriccio mit dem Konzertchor Friedenau aus Berlin unter dem hervorragenden Dirigat von Professor Helmut Freitag und verstärkt durch drei ausdrucksstarke und stimmlich versierte Solisten (Hanne: Birgit Ensminger-Busse, Sopran, Lukas: Fabian Christen, Tenor, Simon: Florian Rosskopp, Bariton) sowie das hochkarätig agierende Thüringer Philharmonie-Orchester aus Gotha auf die Bühne brachten, war ein Konzert der Extraklasse. Die knapp 120 Choristen verkörperten leidenschaftlich und mitreißend das Landvolk, das im Zyklus der Jahreszeiten ganz selbstverständlich lebt und wirkt. Haydn schildert anschaulich mit unglaublicher Erzähl-Lust in musikalischen Bildern die Zeit der Aussaat mit der sehnsüchtigen Bitte um Regen, die Hitze eines langen und strahlend schönen Sommertages, mit läuterndem Donnerwetter und Feierabendstimmung. Die Freude nach der reichen Ernte, das Vergnügen der Jagd und die Zeit der Weinlese mit ausgiebiger Verkostung des noch jungen Tropfens: „Juchhe! Juchhe! Der Wein ist da!“ Der Kreis schließt sich in der winterlich warmen Spinnstube, in der sich Jung und Alt versammeln und Anekdoten lauschen. Am Ende leiten die drei Solisten die Betrachtung auf Moral und Vergänglichkeit alles Irdischen über und im Doppelchor finden alle zum grandiosen Finalsatz: „Dann bricht der große Morgen an.“ Das Bad Kreuznacher Konzertpublikum quittierte die glanzvolle Leistung aller Mitwirkenden mit frenetischem Beifall im Stehen und Bravorufen.