Die Corona-Pandemie beschäftigt und belastet die Welt auch weiterhin. Mittendrin: beruflich, freizeitlich und ehrenamtlich Kulturschaffende und -treibende, an denen COVID-19 und die damit verbundenen Lockdowns alles andere als spurlos vorbeigehen.
Für viele Vereine aus dem Kunst- und Kulturbereich ist die seit März anhaltende Krise zur bitteren Existenzfrage geworden. Die Männer der Sängervereinigung ‚Frohsinn‘ 1870 aus Wirges, die dieses Jahr gern ihr 150-jähriges Chorbestehen im Rahmen eines großen Festwochenendes mit mehreren tausend Gästen und über 30 Chören aller Genres gefeiert hätten, bleiben derweil tapfer und halten zusammen.
Nachdem im Sommer die wöchentlichen Proben recht frühzeitig und gesetzeskonform wieder aufgenommen wurden, begaben sich die Choraktiven zuletzt schweren Sängerherzens in den zweiten Lockdown und stellte die bis dato, auch mit Masken und Abstandsregelungen, verhältnismäßig doch recht produktive Probenarbeit gezwungenermaßen wieder ein. Nichtsdestotrotz ist es dem Wirgeser Traditionsverein ein großes und wichtiges Anliegen, seine Mitglieder und deren Angehörige zu schützen und unnötige Infektionsgefahren zu vermeiden. Kreative Lösungen und Alternativen sind gefragt – auch für Sängerinnen und Sänger im ‚Home Office‘. So gelang es vor kurzem eine Online-Videokonferenz einzuberufen, bei der die Chormitglieder einen prominenten Gastredner begrüßten: Oliver Gies – deutscher Sänger, Songschreiber, Arrangeur und Mitbegründer sowie künstlerischer Leiter Deutschlands erfolgreichster und international bekannter und ausgezeichneter A-cappella-Formation Maybebop – berichtete über die aus der Pandemie entstandenen Probleme und Einschränkungen für Berufskünstlerinnen und -künstler und gab mit einigen Anekdoten, viel Ehrlichkeit, Herz und Charme einen tiefen wie auch interessanten Einblick in die aktuelle Welt der Kulturschaffenden.
Nach einem Interview, geführt durch den musikalischen Leiter der Sängervereinigung Frohsinn Wirges, Dominik Pörtner, gab es für die Sänger und ihre Gäste des Männerchors MGV 1895 Niedererbach die Gelegenheit Fragen zu stellen, was dankend angenommen wurde. Eine bereichernde und hilfreiche Erfahrung, die den Sängern in Erinnerung bleiben wird und die einmal mehr verdeutlicht, worauf es in derartigen Krisenzeiten ankommt: Solidarität und Zusammenhalt!