So kalt und stürmisch das Wetter am 4. November auch war – in der katholischen Kirche zu Vettelschoß wurde es trotz ausgefallener Heizung ein heißer Abend.
Der Chor Regenbogen aus Vettelschoß hatte zu seinem Konzert ‘Hurra, wir leben noch’ eingeladen, und die Kirche platzte aus allen Nähten. Bereits eine halbe Stunde vor Konzertbeginn war kein Sitzplatz mehr frei und ein paar Unverdrossene genossen den Abend sogar im Stehen.
Unterstützt von professioneller Licht- und Tontechnik fuhr ‘Regenbogen’ alles auf, was sich ein verwöhntes Publikum nur wünschen konnte. Die Gäste dankten es mit begeistertem Applaus und auch mit großzügigen Spenden zum Ende des Konzerts. Nach dem Mottolied, in den 1980er Jahren von Milva gesungen, wechselten sich Rhythmen und Stile, Besetzungen und Sprachen in bunter Folge ab. Ob Bob Dylan oder die Sportfreunde Stiller, ob Ed Sheeran oder Queen, Udo Lindenberg oder die Höhner – alle Stimmen präsentierten sich in Topform und in Bewegung. Es war stets zu hören, dass der Chor und die Band bereits in vielen Konzerten perfekt miteinander harmonierten.
Anrührend wurde es, als die zehnjährige Veronika Kosenko aus der Ukraine mit dem Chor gemeinsam das Stück ‘Sing’, von Gary Barlow und Andrew Lloyd Webber, sang. Und bei ‘Wir ziehen in den Frieden’ von Udo Lindenberg stimmten mehr als 20 Kinder der örtlichen Grundschule in den Refrain ein. Überhaupt überraschten die Singenden auch durch ihre Botschaften in Liedern und Moderationen, wenn sie zum Beispiel auch den ‘Schrei nach Liebe’ der Ärzte mit voller Energie sangen.
Dazwischen gab es immer wieder besinnliche und amüsante Intermezzi, in denen sich aus dem Chor auch die Ensembles ‘Rachengold’ und ‘MissTöne’ von ihrer Showseite zeigten. Ein Höhepunkt war der Auftritt des ebenfalls aus Chormitgliedern bestehenden Christelier-Quintetts, die mit ‘Ebony and Ivory’ von Stevie Wonder und Paul McCartney brillierten.
Und als der Abend dann mit einem furios vom Saxophon begleiteten ‘It’s Raining Again’ der Gruppe Supertramp und zwei Zugaben endete, waren sich Zuhörer und Chor einig, ein außergewöhnliches Chorkonzert erlebt zu haben. Schade nur, dass so etwas nicht öfter möglich ist.