„Alles, was ich bisher geschrieben und was Sie leider gedruckt haben, können Sie nun einstampfen! Mit Carmina Burana beginnen meine gesammelten Werke!“, teilte Carl Orff seinem Verleger nach der erfolgreichen Uraufführung 1937 mit.
Als Komponist widmete sich Orff von Anfang an ausschließlich der textgebundenen Musik. Bereits 1912 erschien das Werk ‘Also sprach Zarathustra’, nach Nietzsche, aber erst mit der Uraufführung von Carmina Burana – den ‘Beurer Liedern’ oder ‘Lieder aus Benediktbeuern’ mit dem eigentlich vollständigen Titel: ‘Carmina Burana – Cantiones profanae cantoribus et choris cantandae comitantibus instrumentis atque imaginibus magicis’ – erlangte der Komponist 1937 seinen Durchbruch.
„Fortuna hatte es mit mir gut gemeint, als sie mir einen Würzburger Antiquariatskatalog in die Hände spielte, in dem ich einen Titel fand, der mich mit magischer Gewalt anzog: Carmina Burana“, schrieb Carl Orff in seinen Erinnerungen über die Entdeckung der Benediktbeurer Handschrift, die Grundlage seines bekanntesten Werks wurde. Aus der Sammlung von 254 Texten fanden 24 Eingang in der Carmina Burana. Die verwendeten Texte sind in mittellateinischer und mittelhochdeutscher Sprache verfasst. Eine zusammenhängende Handlung besteht nicht, die Texte sind jedoch zu drei Teilen – 1. Primo vere / Uf dem Anger, 2. In taberna und 3. Cour d´amour / Blanziflor et Helena – zusammengefasst, die durch den Chor ‘Fortuna imperatrix mundi’ umrahmt werden. Obwohl die Carmina Burana als szenische Kantate bezeichnet ist, wird sie wesentlich häufiger konzertant aufgeführt.
Eine Bearbeitung der Originalfassung von 1936 für Orchester, großen gemischten Chor, Kammerchor, Kinderchor sowie Sopran-, Tenor- und Baritonsolisten erfolgte 1956 durch Wilhelm Killmayer, einem Schüler Orffs. Diese Fassung für zwei Klaviere und Schlagzeug bietet eine Alternative für kleinere Formate und wurde von Carl Orff autorisiert. In dieser Fassung wird die Carmina Burana am 13. April, mit mehr als 100 Singenden, in der historischen Gießhalle der Sayner Hütte zu hören sein. Das Konzert wird in Kooperation mit der Sayner Hütte und in der Zusammenarbeit mit dem Collegium Vocale Koblenz, den Chören der Singschule Koblenz sowie dem Vokalensemble der Liebfrauenkirche Koblenz gestaltet.
Vokalsolisten sind Lara Rieken, Sopran; Daniel Sans, Tenor und Daniel Weiler Bariton. Chor und Solisten werden begleitet vom Klavierduo Duo Motus und dem Schlagwerkensemble des Landesmusikgymnasiums Montabaur. Juliane Kathary und Richard Moser haben die musikalische Leitung. Tickets sind zu 10,00, 15,00, 20,00 und 25,00 Euro unter ticket-regional de sowie bei den Ticket-regional-Vorverkaufsstellen erhältlich.